Wie oft bei Grabungen, die auf längere Sicht geplant sind, so wurden die Grabungen in der Wasserfalldoline in der Nähe von Tuttlingen von Höhlenforschern aus verschiedenen Vereinen begonnen.
Die Wasserfalldoline ist nicht nur bei Höhlenforschern seit längerem bekannt.
Die Doline liegt in einem Wald. Ein kleiner Bach versickert, je nach Wetterlage ein Stück vor der Höhle, oder er fließt, bei höherem Wasserstand direkt in den Höhleneingang und bildet dabei einen Wasserfall.
Färbeversuche haben ergeben, dass das Wasser unterirdisch zum Aachtopf fließt.
Das ist natürlich nicht nur für die "Freunde der Aachhöhle", den örtlichen Höhlenverein sehr interessant.
Auf Grund der weiten Entfernung sind die Heubacher zwar selten, aber doch immer mal wieder mit dabei. Am ersten Termin wurde der Eingang mit Leitplanken gesichert.
Auch in den letzten Jahren waren immer wieder Heubacher Höhlenforscher bei den Grabungen in der Wasserfalldoline mit dabei gewesen. Nicht immer wurden Berichte geschrieben.
22.10 bis 23.10.2022
Nach einem trockenen Sommer setzte gerade zu den Grabungswochenenden im Oktober immer wieder ergiebiger Regen ein. Nötig für die Natur, doch nicht gut für die Grabungen in der Wasserfalldoline.
Wir reisten am Morgen des 22. Oktobers an. Die Nachricht, dass unsere Grabungsstelle unter Wasser stehe, hatte uns schon erreicht. Trotzdem freuten wir uns auf das Wochenende, auf die Kameraden, die wir schon lange nicht mehr gesehen hatten und auf das Alternativprogramm das sie uns versprochen hatten.
Wir zogen unsere Neoprenanzüge an um die Höhle bei Hochwasser zu besichtigen.
Der Weg des Wassers
war unbeabsichtigt das Motto dieser Tage. Überall kam es aus Löchern und Felsspalten, bildete Kleine Wasserfälle und floss über die Steine und Felsen. Unten staute es sich auf. Wir stiegen hinunter. Dort unten reichte es bis zur Decke, unseres sonst üblichen Weiterwegs.
Während wir zurück gingen, floss das Wasser unterirdisch weiter, bis es an der 12 Kilometer entfernten Aachquelle wieder hervorkommen wird.
Wir zogen uns um und begaben uns dann zur Donauversickerung. Oft ist hier das Flussbett trocken, jetzt aber führte die Donau reichlich Wasser. Die meisten Sickerlöcher waren unter Wasser, ein paar allerdings, eher am Uferbereich, waren sehr gut zu sehen. Je nach Wassermenge verschwindet hier alles Wasser, oder, wie jetzt nur ein Teil davon in vielen Löchern und Spalten, um sich dann in einer noch weitgehend unerforschten Wasserhöhle zu sammeln.
Auch dieses Wasser tritt an der Aachquelle wieder zu Tage.
Am Abend gingen wir zusammen Essen, ehe wir unsere jeweiligen Übernachtungsorte aufsuchten.
Am nächsten Morgen trafen wir uns wieder an der Wasserfalldoline. Das Bächlein führte weniger Wasser, jedoch immer noch zuviel, um graben zu können.
So folgten wir der Einladung der Freunde der Aachhöhle. Sie zeigten uns die Aachdoline. Dies ist eine tiefe Doline im Wald, an deren Fuß sich ein Eingang befindet. Hier haben sich die Freunde der Aachhöhle 13 lange Jahre in die Tiefe gegraben. Bei ihren Tauchgängen in der Aachquelle waren sie nämlich auf einen Versturz gekommen, der den Weiterweg versperrte. Ziel war es dahinter zu kommen, was auch gelang. Allerdings nur für Taucher, denn die erträumten lufterfüllten Höhlengänge waren nicht vorhanden. Wasser auch bei Trockenheit bis zur Decke. Ungefähr einen Kilometer haben sich hier die Höhlentaucherhier Stück für Stück ertaucht.
Wir machten uns unter Führung der Freunde der Aachhöhle auf den Weg in die Doline , durch den Eingang ins Innere und dann über Leitern, Stufen und Tritteisen immer weiter in die Tiefe. Sehr spannend waren die Erklärungen zur Grabungsgeschichte, zur Beschaffenheit des Gesteins, der natürlichen Hohlräume und der Arbeitsweise beim Bau des Stollens. Die unterschiedlichen Materialien und die noch vereinzelt stehenden Geräte und Ausrüstungsgegenstände ließen eine ganz besondere Atmosphäre aufkommen.
Nach ungefähr 80 Metern Tiefe endete unsere Besichtigung am Wasser. Normalerweise kann man hier den Höhlensee sehen, mit dem Startplatz der Taucher, aber das war alles ungefähr zwei Meter unter der jetzigen Wasseroberfläche.
Auch dieses Wasser befand sich auf dem Weg zur Aachquelle.
Wir fuhren zur Aachquelle. Sie ist die größte Quelle Deutschlands. Sie wird seit Jahren von den Freunden der Aachhöhle erforscht, die schon weit ins Innere getaucht sind.
Nach einem gemeinsamen Cafebesuch machten wir uns auf den Heimweg.
Nach vielen Grabungen der Freunde der Aachhöhle halfen wir auch mal wieder beim Graben aus.
Es war eiskalt. Das Bächlein, das in die Höhle fließt war gefroren. Dieses Wasser bildete dann im inneren eine Dusche, unter der man jedes mal durch musste, wenn ein Eimer Schutt zu transportieren war. Selbst im Neopren war es empfindlich kalt.
Bilder Wolfgang Luppold und Gabriele Bitzer
30.09.2017
Heute war die Temperatur angenehm und die Grabungsstelle relativ trocken. Es war schön mal wieder die Kameraden zu treffen, die in der Zwischenzeit einiges geleistet haben.
Vom Höhleneingang geht es ein paar Meter in leichten Absätzen nach unten, wo von rechts das Bächlein, das oben versickert ist, unterirdisch einmündet.Diesem gruben wir nach. Werden wir auf diesem Weg zur unterirdischen Aach vordringen können?
Eimer um Eimer voller Erde, Schlamm und Gestein wanderten nach oben. Die Leute, die zuunterst arbeiteten, knieten, saßen oder lagen in bis zu 25 cm hohem Schlamm und Dreckwasser -was aber für einen richtigen Höhlenforscher irgendwie schon dazugehört.
Die Kameraden weiter oben gaben die Dreckeimer weiter, leerten den Lehm aus, stapelten die Steine. Manche bastelten auch ein Eingangstürchen und eine kleine Arbeitsplattform, um unten besser die Eimer abstellen zu können.
Die Stimmung war gut und wir verließen am Abend zwar nicht ganz sauber, aber durchaus glücklich und zufrieden die Höhle.
Bilder Wolfgang Luppold und Gabriele Bitzer